Meinung

FridaysForFuture – Ein wirklich GLOBALER Streik

Niklas Hausen |

1,4 Millionen Menschen standen am 20. September 2019 deutschlandweit nicht auf, um auf die Arbeit oder in die Schule zu gehen, vielmehr besuchten sie die FridaysForFuture-Demonstrationen in Städten wie Bonn, Berlin oder Köln.

Selbstverständlich war auch das MGL mit 24 Teilnehmern, größtenteils aus der StudentsForFuture AG, vertreten. Begleitet von Frau Klewitz und Frau Schardinel-Wassong, traten die Schülerinnen und Schüler für einen zukunftsfähigen Planeten und eine nachhaltige Wirtschaft ein.

Jetzt mag sich der ein oder andere fragen: „Ist das jetzt erlaubtes Schuleschwänzen? “. Letztendlich können wir diese Aussage als Vertreter dieser AG nur negieren. Dabei sagen wir ganz klar: Kritik an der Bewegung ist bei uns unbedingt erwünscht. Denn wir wissen, dass keine Bewegung unfehlbar ist, trotzdem wollen wir etwas an den aktuell vorherrschenden Missständen ändern. Ein häufiger Vorwurf an die Schülerinnen und Schüler, die sich an den FridaysForFuture-Demonstrationen beteiligen, ist, dass sie undankbar für die Bildung seien, die ihnen in Deutschland ermöglicht wird. Dieses Vorurteil und diesen Vorwurf der Hochnäsigkeit möchten wir mit unserer schulinternen AG entkräften, indem wir durch das Zusammentragen und Recherchieren von harten Fakten und die Initiierung von eigenen Nachhaltigkeitsprojekten unsere Bildung und unser Engagement erweitern.

Insgesamt war unsere Schülertruppe in Bonn natürlich nur ein kleiner Teil eines großen Ganzen, denn letztendlich wurden alleine in der ehemaligen Bundeshauptstadt 15.000 Teilnehmer gezählt. Während also Greta Thunberg, die Mutter des Klimastreiks, ihr Glück in den Vereinigten Staaten versucht, flacht der Protest auf dem europäischen Kontinent kein bisschen ab – eher im Gegenteil. Ein gutes Zeichen dafür, dass FridaysForFuture nicht von einem Personenkult um das schwedische Mädchen abhängt, sondern vielmehr eine emanzipierte Bewegung ist, bei der es nur um die Sache selbst geht. Und trotzdem ist es wichtig, dass Greta Thunberg nicht in Vergessenheit gerät, denn kaum einer kann die Interessen der jungen Generation so effektiv vor den Anführern der Welt vertreten wie sie. Und dazu gehört es auch, Donald Trump nach der UN-Klimakonferenz, zu der er anfänglich nicht erscheinen wollte, einen Blick zuzuwerfen, in dem jene Emotion steckt, mit der wir in unsere Zukunft blicken.

„How dare you? “

– „Wie könnt ihr es wagen? “, erklärte sie in ihrer Rede vor einigen der mächtigsten Menschen der Welt (unter anderem auch vor Angela Merkel) , die daraufhin applaudierten, ohne zu merken, dass sie selbst angesprochen waren. In solchen Momenten bewahrheitet sich nur wieder einmal das Sprichwort: „Wort und Tat sind zweierlei. “ Und während unsere Politikerinnen und Politiker die Kunst der Worte ohne Weiteres beherrschen, fällt es ihnen mitunter häufig schwer, zu handeln.

Ein trauriger Verweis auf das Ergebnis des Klimakabinetts der Bundesregierung, das zynischer Weise auch am 20. September vorgestellt wurde, zeigt, dass es mit leeren Worthülsen nicht getan ist. Und selbst das „Handeln“ der Regierung mit einer Kohlenstoffdioxid-Bepreisung von 10€ / kg ähnelt eher der Bewegung eines müden Faultiers als der eines rasenden Geparden, an dem wir uns orientieren sollten. Alles das, was heute durch Nichtstun vertrödelt wird, wird nur eine zusätzliche Last für die nächste Generation sein und zu irreversiblen Einflüssen auf das Klima führen. Deshalb sagt Greta richtigerweise: „Right here, right now is where we draw the line! “-„Genau hier, genau jetzt ist es, wo wir die Grenze ziehen! “

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