Am Dienstag, den 15.01.2019, ist die Klasse 9b zur Ernst Ludwig Kirchner-Ausstellung „Erträumte Reisen“ in der Bundeskunsthalle in Bonn gefahren.
Die Klasse wurde direkt von Bildern mit nackten, abstrakt gemalten Frauen begrüßt, denn Ernst Ludwig Kirchner bevorzugte es, nackte Frauen zu malen. Nach den ersten Bildern ging es fast ohne Ausnahmen auch so weiter. Kirchner hat auch von der Südsee geträumt und sich selbst und die Frauen in seinen Bildern nach seinen Vorstellungen von der Südsee gemalt.
Ernst Ludwig Kirchner hat im Kaiserreich gelebt und große Angst vor dem ersten Weltkrieg gehabt, da er befürchtete seine Hand, mit der malte, zu verlieren. Doch überraschenderweise hat sich zu Beginn des ersten Weltkrieges Kirchner freiwillig für die Armee gemeldet, weil er dachte, dass er so nicht an die Front müsste. Doch er wurde an der Front eingesetzt und begann daher, Drogen zu nehmen. Dieser Drogenkonsum wurde dann aber so extrem, dass er in die Psychiatrie eingewiesen wurde.
Obwohl Kirchner für seine egoistische Persönlichkeit bekannt war, verstand er sich mit vielen Ärzten gut und lebte mit einer Lebensgefährtin in einem Haus in der Schweiz. Diese behandelte er aber wie eine Angestellte und scheuchte sie herum. Viele seiner Ärzte waren auch von seiner Kunst begeistert und kauften ihm viele Bilder ab. Kirchner war dennoch so verzweifelt über sein Leben, dass er seine Lebensgefährtin bat sich zusammen mit ihm umzubringen. Diese hatte davor alles mitgemacht, doch an diesem Punkt stieg sie aus und Ernst Ludwig Kirchner ging schließlich allein in den Wald und erschoss sich selbst.
Nach der Museumsführung machten wir einen Workshop, in dem wir selbst malen konnten. Zuerst gingen wir in Zweiergruppen zusammen. Dabei hielt eine Person eine Glasscheibe vor ihr Gesicht und die andere malte das Gesicht mit schwarzer Acrylfarbe nach. Darauf wurde die Glasscheibe auf ein weißes Blatt gedrückt und es entstanden lustige und interessante Bilder, die wir noch mit Wasserfarben ausmalten. Als wir damit fertig waren haben wir auf eine dickere Pappe zuerst mit Wasserfarben, dann mit Acrylfarben nochmal das Gesicht aufgemalt. Diese Bilder sollten im expressionistischen Stil gemalt werden, daher hielten wir uns an zwei Regeln. Zum einen daran, dass wir alle Farben bis auf Hautfarben benutzten und zum anderen daran, dass wir die Nase im Gesicht als hellste Stelle malten. Das war wichtig, da im Expressionismus die Bilder mit sehr vielen bunten und auch oft knalligen Farben gemalt wurden und die Nase wegen dem Licht immer die hellste Stelle im Gesicht bleibt.
An der Ausstellung hat mir der expressionistische Stil Kirchners gut gefallen. Jedoch fand ich seine Motivauswahl mit den nackten Frauen nicht sehr schön. Doch Kirchner hatte auch Bilder von Landschaften gemalt, die mir sehr gut gefallen haben.
Ich finde zudem auch gut, wie wir uns im Unterricht auf die Exkursion vorbereitet haben, denn dadurch sind wir schon mit Vorwissen in die Ausstellung gekommen und konnten sie dadurch auch besser verstehen und verfolgen. Im Unterricht haben wir das Kaiserreich durchgenommen und dazu auch den Expressionismus. Wir haben uns expressionistische und aber auch andere Stile der Epoche angeschaut und beschrieben, wie die Bilder auf uns wirken. Zudem haben wir auch expressionistische Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner oder Kandinsky kennengelernt. Im Deutschunterricht haben wir uns auch mit expressionistischen Gedichten befasst und diese analysiert.
Hannah Ernst
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