Wir stehen zu viert mit bunten Tröten und fünf goldenen Luftballons, die nebeneinander gehalten das Wort „Klima“ ergeben, am 18. Januar 2019 auf dem Münsterplatz in Bonn.
Um uns herum stehen hunderte weitere Jugendliche, die mit uns zusammen darauf warten, dass es anfängt. Wenn man den Blick in die Menge schweifen lässt, sieht man viele Plakate und Banner, die den Unwissenden zeigen, warum wir hier sind. Mit Sätzen wie „go green or go home“, „Grünkohl statt Braunkohle“, „There’s no planet B“, „Rettet die Bienen“, „Keine Kohle für die Kohle“, „CO2 verhüten“, „Wir ham die Eisbärn so gern!!!“ oder „weil Baum“ waren die Banner und Plakate geschmückt. Während des Laufens vom Münsterplatz, Am Neutor, Hofgarten, der Adenauerallee, der Ersten Fährgasse, dem Rathenauufer, dem Wilhelm-Spiritus-Ufer und der Dahlmannstraße entlang zum Platz der Vereinten Nationen rufen wir oft die Parolen „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ und beantworten die geschriene Frage „What do we want?“ mit „Climate justice!“ und die Folgefrage „When do we want it?“ mit „NOW!“. Die Hashtags für diese Aktionen sind #FridaysForFuture und #YouthForClimate. An der Straßenseite und auf den Kreuzungen erkennt man immer wieder Polizisten, die darauf achten, dass nichts aus dem Ruder läuft und keine Gewalt angewendet wird, während wir mit fast 2000 weiteren Jugendlichen durch die Straßen vom Münsterplatz bis zum Platz der Vereinten Nationen am World Conference Center Bonn (kurz: WCCB) laufen, die Polizei sagte aus, dass es eine ruhige Demonstration war. Man sah immer mal wieder eine Gruppe, die auf ihren Schildern und in ihrer Rede am WCCB deutlich machte, dass man nur vegan lebend die Welt retten könne.
Meiner Meinung nach wäre es gut, wenn man damit anfängt seinen Fleischkonsum zu minimieren, damit die Massentierhaltung nicht weiter unterstützt wird. Man sollte generell auf seine Ernährung achten, in dem man zum Beispiel größtenteils regionale Produkte verwendet, damit nicht so viele Schadstoffe beim Transport und der Aufbewahrung oder Frischhaltung freigesetzt werden.
Es werden noch mehr Reden gehalten, in denen alle für das Klima plädieren, die meisten wurden spontan und vor Ort geschrieben und gehalten. Vereinzelt gibt es auch Ansprachen von Erwachsenen, die sich ebenfalls für das Klima auf der Demo einsetzten wollen.
Trotz des ernsten Themas hatten ich und meine Klassenkameraden viel Spaß auf der Demo und ich war von diesem Tag insgesamt positiv überrascht, es war schön zu sehen, wie viele die gleiche, oder eine ähnliche Meinung zum Thema Klimaschutz haben. Meine Freunde und Familie konnte ich, was den Klimaschutz angeht, zum Nachdenken bringen. Vielleicht denken viele, dass wir das mit der Demo nicht ernst gemeint haben, da wir Plastikluftballons und Plastiktröten gekauft haben, aber wir haben den Kauf ehrlich gesagt spontan getätigt und nicht darüber nachgedacht, dass es Plastik ist, denken jetzt jedoch anders darüber und würden es bei der nächsten Veranstaltung anders machen. Auch wenn wir mit einer Demo nicht viel erreichen können, können wir es mit vielen, denn viele kleine Schritte werden zu einem großen.
Wer sich auch bei Fridays For Future engagieren möchte, kann zu einem öffentlichen Plenum gehen, diese finden alle zwei Wochen vom Bonner Bündnis Fridays For Future statt. Für die Demonstrationen in Bonn gibt es keine festen Termine, man muss sich regelmäßig selbst über die kommende Veranstaltung informieren.
Autorin: Ronja Wagner, Martinus-Gymnasium Linz, Klasse 9a
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