Fridays for Future? Bitte was?
Bei den „Fridays for Future“ handelt es sich um Streiks von Schülern und Studenten gegen den Klimawandel. Angefangen hat es mit der 16-jährigen Greta Thunberg. Am 20. August 2018, ihrem ersten Schultag, ging sie nicht wie ihre anderen Mitschüler zur Schule, sondern postierte sich mit einem Schild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ („Schulstreik für das Klima“) vor dem schwedischen Reichstag. Sie begann damit ihren Protest, der zahlreiche Schüler in vielen Ländern inspirierte. Mit ihrer Aktion möchte sie auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen aufmerksam machen. Und dies, so sagt sie, muss in der Schulzeit geschehen, damit die Politiker auch handeln. Vorerst streikte sie allein, da sie von ihren Eltern und Lehrern kritisiert wurde. Doch schon bald folgten Nachahmer. Zuerst in Schweden und dann auch in anderen Ländern wie Belgien, Frankreich, Finnland, Dänemark und auch hier in Deutschland.
Am 18. Januar streikten tausende Schüler in über 30 Städten Deutschlands. Auch Bonn war mit etwa 2000 Teilnehmern dabei. Auf dem Münsterplatz wurde die Demo mit ein paar Reden eingeläutet. Die Bedeutsamkeit des Themas war jedem klar. Die Schüler protestierten für ihre Zukunft. Und das mit zig Plakaten wie „System change not climate change“ oder „Ihr benehmt euch als hätten wir 4 Erden!“. „Wir sind hier. Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut! “, deklarierten die Teilnehmer lautstark und ließen es alle Umstehenden wissen.
Als die Demonstration ein Ende fand, ergab sich die Möglichkeit für Freiwillige, eine Rede zu halten. „Ich hab eben ein paar Leute gehört: ‚Gleich Bock auf Meckes? ‘ Leute, keiner ist perfekt, ich bin es auch nicht. Aber die Veränderung beginnt mit euch! Ihr müsst nicht in allem perfekt sein, aber sei es nur, nicht zum Meckes zu gehen. Wir alle können was verändern und mit sowas beginnt es! “, erklärte einer der vielen Schüler, die genügend Mut hatten, um eine Rede vor rund 2000 Menschen zu halten. Es war nur eines von vielen Beispielen, wie Schüler die Möglichkeit haben in ihrem alltäglichen Leben auf ihre Umwelt zu achten. Bei dem sogenannten Fastfood Geschäft ‚McDonalds‘ landet nicht nur eine Menge Essen sondern auch Plastik im Mülleimer. Zwar gab der Konzern bekannt, sich nun mehr für die Umwelt und das Klima einzusetzen, doch auch dies steht in der Kritik.
Dieser Schulstreik stieß auf Zufriedenheit und Erleichterung von einigen. Die Schüler wurden gelobt, dass sie auf die Straßen gingen und sich für ihre Zukunft einsetzten. Aber viele Menschen waren auch empört und taten die Klimademonstration als einen Versuch ab, die Schule zu schwänzen. Demonstrieren könne man doch außerhalb der Unterrichtszeit.
Die Frage ist doch: Wenn sich so viele Schüler deutschlandweit zusammenfinden, haben diese nicht ein wichtiges Anliegen, welches verdient angehört zu werden? Und die Antwort darauf ist ganz einfach: Ja. <b> < / b>Denn die Veränderung muss nicht in fünf, zehn oder zwanzig Jahren, sondern jetzt stattfinden. Jetzt, wenn man den Schaden noch begrenzen kann. Denn das gesetzte Ziel einer Erderwärmung von nicht mehr als 1,5 Grad wurde schon verfehlt. Und die Temperatur wird weiter ansteigen. Eisschmelzen, Meeresspiegelanstieg, Korallensterben, Veränderungen der Meeresströmungen sind nur ein paar der Folgen dieser Entwicklung, die Wissenschaftler vorhersagen. Zwar hören sich diese Folgen nicht nach viel an, doch sie werden uns und unsere Umwelt negativ beeinflussen und wir werden eine Welt erleben, wie wir sie uns nicht vorstellen können. Ganz wie Greta Thunberg sagte:
„Change is coming, whether you like it or not. “
Dieser Streik sollte nicht nur, sondern muss in der Schulzeit geschehen. Erst wenn eine ganze Generation aufhört die Schule zu besuchen, kommt die Nachricht bei den Politikern auch an. Wofür zur Schule gehen, wenn es eh keine Zukunft gibt, für die es sich zu lernen lohnt? „Die Kinder sollen lieber zur Schule gehen und einen Beruf erlernen, mit dem sie etwas bewirken können!“, ist eine weitverbreitete Meinung unter Kritikern. Doch wenn wir die Schule verlassen, ist es schon zu spät, um für unsere Zukunft kämpfen zu können.
Carolina Corvinus
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